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Der Naturstoff Lecithin kommt sowohl in der Pflanzen- als auch in der Tierwelt vor. Es entstammt der Gruppe der Glycerophospholipide und besteht aus Phosphatidylcholin, also Glycerin mit zwei langkettigen Fettsäuren, einem Phosphorsäure-Anteil und einem Rest Cholin. Mit einem vierzig prozentigen Anteil in den Zellmembranen ist das Phospholipid wichtiger Bestandteil der Lunge und des Gehirns sowie der Schleimbeschichtung des Dickdarms.

Verwendungszwecke

Mit seinen wasser- und auch fettlöslichen Bestandteilen ist der Naturstoff fähig, zwischen diesen eigentlich nicht mischbaren Komponenten zu vermitteln. Demzufolge avancierte er zu einem bedeutendem Nahrungszusatzstoff, der die Entmischung von Wasser und Fett verhindern kann, beispielsweise als Emulgatoren in bestimmten Nahrungsmitteln wie Mayonnaise oder in Kosmetika. Als Zusatzstoff tragen Lecithin-Komponenten in der Lebensmittelindustrie bei Backwaren, Schokolade, Margarine etc. die Bezeichnung E 322.

Die genannten Eigenschaften sorgen zudem für die Bedeutung in der Medizin:
Als Bestandteil von Infusionslösungen nutzt man Lecithin für die künstliche Ernährungsweise. Zudem soll es Fettembolien, also Verstopfungen verschiedener Blutgefäße durch Fett verhindern und das Cholesterin absenken. Zudem hat Lecithin in den Fettweg-Spritzen bei der Eliminierung lästiger Fettdepots längst Einzug in die Schönheitsindustrie gehalten.
Ganz uneingeschränkt positiv wird der Stoff in der Schulmedizin allerdings nicht betrachtet – gewarnt wird vor bestimmten Nebenwirkungen.

Sind Soja Lecithine gut für den Körper?

Aus dem Lecithin wird Sojaöl gewonnen. Die Samen der Sojapflanze beinhalten etwa zwei Prozent des Stoffs. In der Verwendung des Lecithins liegt ein Fokus auf der industriellen Verwertung der fettlösenden Eigenschaften. So dient es als Stabilisator und Emulgator in der Farbenproduktion, im Verspinnen und Einfärben von Fasern und als Lösungsmittelzusatz in Reinigungsmitteln.

Das Lecithin dient als Zusatz zu fettreichem Tierfutter, beispielsweise in Mastverfahren. Außerdem hat es eine bedeutende Schutzwirkung in Spritzmitteln gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten wie Echter Mehltau, Reisbrand oder Tomatenfäule.
Medizinwissenschaftliche Studien weisen übereinstimmend die positiven schützenden Auswirkungen auf die Leber, den Magen und den Darm nach. Die Bedeutung zur Behandlung von Arteriosklerose wächst, obwohl hier noch zu wenige Studien für eine gesicherte Datenlage sorgen.

Variierende Wirkung

Die für pflanzliche Arzneimittel zuständige Prüfungskommission beim deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) benennt für Sojalecithine als Indikation Hypercholesterinämie, also moderate Fettstoffwechsel-Störungen. Während sich Präparate mit Sojalecithin bei Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Fettspiegel (LDL und Cholesterin) als gut wirksam durchgesetzt haben, hat es bei vollständig gesunden Menschen offensichtlich keine Wirkungsweise auf den Verlauf des jeweiligen Stoffwechsels. Zu Phosphatidylcholin aus Sojalecithin in der sogenannten Fettweg-Spritze ist in der Fachpresse recht wenig kommuniziert worden. Demnach existiert für ästhetische Aufgaben keine Zulassung von Phosphatidylcholin aus Soja in Deutschland. Diese Behandlungsformen werden hierzulande vom strikt wissenschaftlichen Standpunkt aus abgelehnt.

Magen-Darm

Bei genauerer Betrachtung der Heilwirkungen von Sojalecithin fällt die Wirkung auf den Magen-Darm-Bereich besonders signifikant aus: Denn das Lecithin wird aktiv im Darmbereich abgesondert, sind diese natürlichen Prozesse wie bei der Erkrankung Colitis ulcerosa gestört. Lokal künstlich applizierte Lecithin-Gaben können diesen Mangel ausgleichen und sowohl die Schleimhautschichten als auch die gesamte Schutzfunktion der Schleimhaut stabilisieren.

Cholesterin

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Dazu werden Lecithin-Mikrokapseln eingesetzt, die ihre Wirkung gezielt im Dünndarm entfalten, um die vorzeitige Aufnahme in vorderen Darmabschnitten zu umgehen. Auch die Magenschleimhaut wird mit Phosphatidylcholin vor Medikamenten wie nichtsteroidale Entzündungshemmer und Aspirin sowie vor der Magensäure geschützt.
Die das Cholesterin senkenden Wirkungen des Sojalecithins werden durch die enthaltenen konzentrierten Phytosterole wirksam. Die Cholesterinaufnahme wird blockiert – so erfolgt die Absenkung des negativ eingestuften LDL-Cholesterins deutlich. Zudem wird die Ausschwemmung von Cholesterin und die Nivellierung des Tryglycerinspiegels durch die Wirkung von Soja Lecithin als besonders erfolgversprechend eingeschätzt.

Schutz vor Zellschäden

Medizinwissenschaftliche Studien stellen zudem die Schutzwirkung des Lecithins vor Zellschäden an der Leber fest. So profitieren Patienten mit Leberzirrhose, Hepatitis und Fettleber wie auch mit Leberschäden infolge Alkoholmissbrauchs deutlich von den entsprechenden Behandlungen, besonders in Kombination mit Vitaminen der B-Gruppe. Für das Cholin als Lecithinbestandteil erbrachten neuere Tierexperimente Besserung der Fettlebererkrankung – sie wird nämlich von Cholin-Mangelerscheinungen vorangetrieben.
Ebenfalls in Verbindung mit Vitamingaben kann das Phosphatidylcholin den Organismus vor verschiedenen chemischen Schadstoffen, nicht erwünschten Wirkungen von Arzneimitteln und anderen oxidativen Schäden schützen.

Die Sojapräparate zur Fettreduktion

Der Transport von Fett in den Kreislauf des Blutes gehört zu den Folgen traumatischer Verletzungen wie Knochenbrüche. Die damit generierten Fettembolien können zu Verstopfungen der Adern führen. Einspritzungen von Phosphatidylcholin in den Blutkreislauf sorgen für die Löslichkeit des Fetts – entsprechende Wirkungen zeigen hochwertige Sojapräparate. Sie sind allerdings auch die Basis von Zweckentfremdungen in der ästhetischen Medizin:

Als sogenannte “Fettweg-Spritze (wissenschaftlich “Lipolyse” oder “Injektionslipolyse”) wird der Stoff direkt in Fettgewebe gespritzt, das sich aufzulösen beginnt, um letztendlich über die Galle ausgeschieden zu werden. Demgegenüber erbringen Versuchsstudien keine deutlichen Nachweise, darin werden sogar Entzündungen und Fibrosen, also Verhärtungen nachgewiesen. Die uneinheitliche Datenlage lässt Zweifel an der direkten Wirksamkeit und der Unbedenklichkeit der Injektionslipolyse aufkommen. Demzufolge sind die Spritzen nicht behördlich zugelassen, können aber im Off-Label-Use-Rahmen von Medizinern in ästhetischen Behandlungen zulassungsüberschreitend eingesetzt werden.

Blutfettspiegel

Phosphatidylcholin ist Bestandteil der Gallensalze, ohne die Fettverdauung nicht möglich wäre. Um die Fetttröpfchen zu lösen und zu verdauen, sind Gallensekrete als Emulgatoren notwendig. Nach der Abgabe in den Dünndarm werden sie nachfolgend wieder resorbiert.
Das Cholin unterstützt auch den Abbau des Homocysteins, eines Herz-Kreislauf-Risikofaktors. Demzufolge weisen Untersuchungen die Minimierung schädlicher arteriosklerotischen Plaques nach und der Blutfettspiegel wird positiv beeinflusst.

Konzentrationsstörungen

Medizinische Untersuchungsreihen weisen die positiven Wirkungen des Phosphatidylserin-Bestandteils in Sojalecithin eindeutig nach. Sie beruhen auf der Bereitstellung von Botenstoffen wie Sarkosin, Glycin und Acetylcholin für die Nerven. Deshalb wirken sich zusätzliche Lecithingaben gerade bei allgemeinen Konzentrationsstörungen positiv auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns aus.

Speziell das Acetylcholin im Gehirn nimmt bei Patienten mit der Alzheimerschen Krankheit deutlich ab. So arbeitet die Medizinwissenschaft an Studien zur verbesserten Produktion der Botenstoffe mithilfe des Lecithins bei Konzentrationsstörungen bis hin zu Alzheimer und anderen Störungen des Cholinstoffwechsels, die sich beispielsweise auch in Bewegungseinschränkungen manifestieren.

Wie nachhaltig sind Soja Lecithine?

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Der Begriff der Nachhaltigkeit bezeichnet per Definition den umsichtigen und ressourcenschonenden Umgang mit der Erde. Soja ist als nachwachsender Rohstoff nachhaltig, sofern die Sojabohne nicht in riesigen und für Mensch und Tier schädlichen Monokulturen angebaut und über Tausende Kilometer transportiert werden muss. Dementsprechend hängt die Nachhaltigkeit direkt von der Art ihrer Produktion und vom Herkunftsland ab. Positiv sind europäische regionale Initiativen, die Soja innerhalb ursprünglicher Anbaumethoden in wechselnder Fruchtfolgen erzeugen. Auf dieser Basis ist das erzeugte Lecithin aus der Sojabohne nachhaltig.

Gewinnung von Soja Lecithinen

Pflanzliches Lecithin wird aus ölhaltigen Pflanzen gewonnen. Noch vor Raps, Mais, Sonnenblumen und Erdnüssen sind Sojabohnen die wichtigsten Lieferanten. Es beginnt mit einer Extraktion der Sojabohnen. Die gewonnene ölig-fettige Substanz wird bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad Celsius mit Wasser vermischt. Der erzeugte Schlamm wird im Vakuum eingedampft, bis der Gehalt an restlichem Wasser zwischen 0,2 und 0,8 Prozent beträgt.

Danach enthält das gewonnene Rohlecithin etwa 45-60 Prozent Phosphoglycerolipide und 30 bis 35 Prozent Sojaöl, 5 bis 10 Prozent freie Kohlenhydrate und weitere begleitende Stoffe. Das so generierte Rohprodukt entspricht dem in Standard-Arzneibüchern beschriebenen pflanzlichen Lecithin. Eine weitere Extraktion der anfallenden Begleitstoffe ergibt entölte Sojalecitine, die zu annähernd 80 Prozent aus Phosphatidylcholinen bestehen.

Fazit

Kurzere Transportwege, weniger Abhängigkeit und bessere Qualitätsstandards sind der Schlüssel zur Erzeugung von hochwertigem, nachhaltigem Sojalecithin, das Cholesterin senkt und Verstopfungen der Blutgefäße entgegenwirkt. So ist die Wirksamkeit von Sojalecithin zur Linderung von Beschwerden wie Leberzirrhose, Hepatitis und Fettleber bewiesen. Das gut verträgliche Lecithin wirkt erhöhten Cholesterinwerten entgegen. Laut Erfahrungsheilkunde wird es eingesetzt bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen und Fettembolien.

Im Bereich der Lipolyse kommt Sojalecithin im sogenannten Off-Label-Use zur Anwendung.
Der Naturstoff Sojalecithin soll Konzentrationsstörungen entgegenwirken. Potenzial haben noch weitere Wirksamkeitsnachweise zu Arteriosklerose, Appetitmangel, Zöliakie, allgemeinen Schwächeanzeichen und Morbus Crohn. Im Fachhandel erhältlich ist Sojalecithin in verschiedenen Darreichungsformen, die sachgemäß gelagert werden sollen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln werden angegeben und sollen beachtet werden.