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Was ist die DGWF?

DGWF steht für die deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium, wie sie an Hochschulen und anderen Einrichtungen praktiziert wird. Sie setzt sich aus über 375 Mitgliedern aus Hochschulen und Weiterbildungsinstituten zusammen, die mit ihrer Arbeit die Weiterbildung an den Hochschulen und das Fernstudium fördern, koordinieren und repräsentieren wollen. Die DGWF ist als gemeinnützig anerkannt und Mitglied im „European University Continuing Education Network“, dem EUCEN. Das DGWF-Netzwerk der Zusammenarbeit umfasst einzelne Minister, ganze Verbände und Organisationen und reicht bis zu wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich mit Weiterbildung beschäftigen.
Die DGWF geht aus dem Arbeitskreis Universitäre Erwachsenenbildung hervor, der sich 1970 gründete. Nachdem im Laufe der Jahre das zentrale Thema der Weiterbildung an Hochschulen immer mehr an Bedeutung gewann, fand 2003 die Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Weiterbildung und Fernstudium“ statt.
Um sich und ihre Arbeit auch der Öffentlichkeit bekannt zu machen, nutzt die DGWF verschiedene Kommunikations- und Publikationsformate. Sie veröffentlicht Dokumentationen, Untersuchungen und Forschungsobjekte, berät Institutionen und Einzelpersonen und gibt Empfehlungen und Stellungnahmen ab.
Mit zahlreichen Veranstaltungen wie Workshops, Konferenzen, Fachtagungen und Symposien macht die DGWF auf sich aufmerksam. Eine besondere Bedeutung haben die Jahrestagungen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten jeweils im September stattfinden. Hier gruppieren sich mehrere Themen rund um ein vorgegebenes Haupt- oder Jahresthema, das den jeweiligen Entwicklungsstand der Forschung rund um das Thema Weiterbildung widerspiegelt.

Die DGWF und ihre Jahrestagungen

Die einzelnen Jahrestagungen sind auf der Webseite der DGWF ausführlich dokumentiert. Eine kurze Sachanalyse erklärt das Tagungsthema und begründet, warum gerade dieses Thema im Vordergrund steht. Auch die gastgebende Hochschule wird vorgestellt mit ihrer Geschichte, ihren Studiengängen und ihren möglichen Abschlüssen.
Es folgt eine ausführliche Darstellung des Programms für die Tagung. Vor der eigentlichen Tagung finden Vorseminare statt mit Themen für die verschiedenen Arbeitsgemeinschaften. Der erste Tag beginnt mit der Hauptrede, die das zentrale Thema der Tagung aufgreift. Zu jeder Tagung gehören bis zu drei Hauptreden. Die restliche Zeit ist angefüllt mit Vorträgen und bis zu sechs Workshops, die parallel angelegt sind.
Programme und Kurzbeschreibungen der Vorträge stehen für alle Interessierten als Download zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Dokumentation oder Evaluation nach jedem jährlichen Treffen, sowie eine Fotogalerie, die zum Teil öffentlich zugänglich ist, zum Teil bei der jeweiligen Universität angefragt werden kann.

Kurzer Überblick über die Jahrestagungen von 2014 bis 2019

Die Jahrestagung 2014 fand vom 24. bis 26. September an der Universität Hamburg statt. Unter dem Motto „Wissenschaftliche Weiterbildung neu denken“ sollten neue Ansätze und Modelle für die Weiterbildung und für lebenslanges Lernen an Hochschulen überlegt und diskutiert werden. Dabei sollten als Ziel neue Wege der Gestaltung etwa durch veränderte Studienformate oder einer stärkeren Anerkennung von informellem Lernen gefunden werden.
Im September 2015 stand das Thema „Lehr- und Lernarrangements“ im Vordergrund. Tagungsort war die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Freiburger Akademie für universitäre Weiterbildung. Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, die besonderen Bedingungen von Menschen, die an Weiterbildungen teilnehmen, auch in die Didaktik einzubeziehen.
Die Jahrestagung 2016 fand in Wien statt. Gastgeber war die Universität Wien in Kooperation mit AUCEN, dem Netzwerk für universitäre Weiterbildung in Österreich. Diesmal ging es darum, wie Hochschulen mit Herausforderungen umgehen sollen, die durch die zahlreichen und individuell unterschiedlichen Formen von lebenslangem Lernen an sie herangetragen werden.
2017 war Magdeburg der Ort des jährlichen Treffens. Hier ging es um die Zukunftsperspektiven, die sich für die Weiterbildung unter den besonderen Aspekten von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und der Berücksichtigung des gesellschaftlichen Auftrags ergeben. Auch die Wechselwirkung von bildungs- und gesellschaftspolitischen Einflüssen und Impulsen, die von einer Hochschulweiterbildung ausgehen, wurde unter die Lupe genommen.
„Wie kann Wissen gesellschaftlich wirksam gemacht werden?“, mit dieser Frage hat sich die Tagung 2018 in Köln beschäftigt. Dabei ging es um den Transfer von Ideen, Wissen und Technologien, die in der universitären Weiterbildung entwickelt werden, in breitere Schichten der Gesellschaft. Für diesen Wissenstransfer ist es wichtig, dass die an der Hochschule Tätigen auf Augenhöhe mit Partnern, die direkt aus der Praxis kommen, zusammenarbeiten. Hier will die wissenschaftliche Weiterbildung eine Brücke sein zwischen der akademischen Bildung, den Bedürfnissen von Berufs- und Arbeitswelt und den gesellschaftlichen Anforderungen.
Mediales Lernen war 2019 der Schwerpunkt der Jahrestagung, diesmal an der Universität Ulm. Mit dem digitalen Wandel eröffnen sich auch für die Hochschulen ganz neue Potenziale. Die Ausgestaltung von Bildungsangeboten durch geeignete mediale Formate kann der Vielfalt der Nutzer dieser Angebote gerecht werden. Die Frage, welche Strategien dafür nötig sind, war einer der Diskussionsschwerpunkte. Mitorganisatoren dieser Veranstaltung waren das Netzwerk offene Hochschulen und die „School of Advanced Professional Studies“, das Zentrum für berufsbegleitende universitäre Weiterbildung der Universität Ulm.

Die Jahrestagung 2020 – als Onlineveranstaltung

Die Tagung 2020, beginnend am 16.09., war einmal als Jubiläumstagung für die 50 Jahre des Bestehens der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium gedacht. Sie sollte ursprünglich an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin stattfinden, konnte dann aber – wegen der Corona-Maßnahmen – nur als Online-Veranstaltung durchgeführt werden.
Nach Begrüßung durch die Vorsitzende und verschiedenen Grußworten, die auf die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung von Weiterbildung hinwiesen, wurde die erste Podiumsdiskussion eröffnet. Diskutiert wurden die Funktion und die gesellschaftliche Bedeutung, die Hochschulen als Weiterbildungsanbieter innehaben.
Bei der Podiumsdiskussion waren Vertreter von der IG Metall, der Hochschulrektorenkonferenz, dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und einem Vertreter aus der Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn AG anwesend. Die Geschäftsführerin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung und ein Vertreter des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung nahmen ebenfalls teil.
Zum Abschluss des ersten Tages bekamen Teilnehmer im sogenannten Barcamp, einem offenen Veranstaltungsformat, die Möglichkeit, ihre Beiträge einzubringen, sie zur Diskussion zu stellen und mit anderen zu diskutieren. Anschließend wurde eine Dokumentation fertiggestellt über sämtliche Themen, die im Barcamp angesprochen wurden, und allen zur Verfügung gestellt. Das Ganze spielte sich ausschließlich online ab.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Weiterbildung mit Prof. Dr. Ifenthaler von der Universität Mannheim. Sein Fokus richtete sich auf das Unterstützende von KI und die Möglichkeit, einen großen Personenkreis KI-kompetent zu machen. In der anschließenden Diskussion wurde u.a. auch die künftige Rolle von Dozenten unter einem Zuwachs von KI-Systemen beleuchtet.
Den Abschluss der Tagung bildete die Poster Session, bei der sich die Teilnehmer einen Überblick über eine Auswahl unterschiedlicher Themen verschaffen konnten. Insgesamt wurden von verschiedenen Hochschulen oder Universitäten zehn dieser Informationsblätter zur Verfügung gestellt.
So hat zum Beispiel die Hochschule Biberach den berufsbegleitenden Masterstudiengang Biopharmazeutisch-Medizintechnische Wissenschaft vorgestellt. Ein anderes Paper beschäftigt sich mit der Situation älterer Menschen, die an Weiterbildungen teilnehmen. Auch das „Wie“ des wissenschaftlichen Weiterkommens für Personen aus dem Pflegebereich und der Pädagogik wird auf einem Poster thematisiert.

Ausblick auf die Jahrestagung 2021

Die Jahrestagung 2021 findet vom 16. bis 17. September unter dem Motto „Kooperativ, vernetzt – agil?“ statt. Hauptthema ist die Zusammenarbeit und Vernetzung in der wissenschaftlichen Weiterbildung, das in vielen Vorträgen, Workshops und Präsentationen diskutiert wird.
Durch Corona bedingt wird auch diese Tagung online stattfinden. Den Teilnehmern steht ein leicht zugängliches virtuelles Tagungsgebäude zur Verfügung mit der Möglichkeit, verschiedene Räume zu besuchen und sich im „Meet and Greet“ mit anderen auszutauschen. In einem besonderen Aktionsraum können sie aktiv eigene Beiträge einbringen und mit anderen gemeinsam bearbeiten.
In diesem Jahr ist die Philipps-Universität in Marburg der Tagungsort. Die gesamte Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung statt. Anmeldeschluss ist der 05.09. 21 um 23.59 Uhr.
In den vier Vorseminaren treffen sich die Arbeitsgemeinschaften AG Forschung mit dem Thema „Weiterbildung als transformative Wissenschaft“, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere, die AG der Einrichtungen, die an Hochschulen für Weiterbildung zuständig sind und die Arbeitsgemeinschaft der Offenen Hochschulen.
Der Hauptvortrag nimmt das Thema der Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Weiterbildung auf und setzt sich mit den ‚Handlungs- und Beziehungslogiken‘ dieser Kooperation auseinander. Dabei stellt sich auch die Frage nach der Kompromissbereitschaft der einzelnen Partner. Anschließend werden in den Seminarräumen in zwei Gruppen die Kooperationen in und zwischen den Hochschulen und die Zusammenarbeit in der Lehre diskutiert.
Für die Online-Teilnehmer besteht die Möglichkeit, sich durch Einschalten in die Galerie über weitere Projekte und andere Aktivitäten zum Thema Weiterbildung zu informieren und/oder im Aktionsraum mit eigenen Beiträgen oder Kommentaren mitzudiskutieren. Im ‚Meet and Greet‘ findet der Austausch mit anderen Interessierten statt.
Die folgenden drei Workshops befassen sich einmal mit der Entwicklung von kooperativen Weiterbildungskonzepten. Ein anderes Thema ist die Orientierung am Kunden, wenn es darum geht, Weiterbildungen anzubieten; der dritte Workshop befasst sich mit dem modularen Studium.
Der zweite Hauptvortrag zeigt am Beispiel eines Forscherprogramms, welche Bedingungen vorliegen müssen, damit die Kooperation auch gelingt. Interessierte können sich online in den Plenarsaal schalten, mit den Vortragenden in Kontakt treten und mitdiskutieren. Die anschließenden Diskussionen in den Seminarräumen beschäftigen sich damit, wie Netzwerke für eine erfolgreiche Kommunikation gestaltet und entwickelt werden müssen und wie die Kooperation zwischen Hochschulen und anderen Bildungsanbietern erfolgreich verlaufen kann.
Die Abschlussdiskussion greift das Eingangsthema noch einmal auf und beschäftigt sich mit der Frage, wie viel an Kooperation möglich und wie viel an Kompromissbereitschaft nötig ist, damit Zusammenarbeit auch produktiv verläuft.
Zum Abschluss wird der neue DGWF-Vorstand vorgestellt und die ‚Stafel übergeben‘ an den nächsten Veranstalter des jährlichen Treffens 2022, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.