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Sie kommen aus Österreich und Sie sind Wissenschaftler/in im universitären oder außeruniversitären Bereich zum Thema berufliche Bildung oder ein/e Experte/in in der Bildungspraxis? Sowohl die allgemeine als auch die politische Erwachsenenbildung ist für Sie eine Herzensangelegenheit und Sie möchten dazu beitragen, die Hürden zum Zugang zur Erwachsenenbildung zu senken und somit möglichst vielen Menschen die Chance auf Bildung ermöglichen? Dann könnte eine Teilnahme an der Österreichischen Berufsbildungskonferenz, kurz BBFK, für Sie interessant sein. Dieser Ratgeber erklärt Ihnen, was eine Berufsbildungskonferenz eigentlich ist, wie die BBFK im Speziellen abläuft und wie Sie sich anmelden können.

Was ist eine Berufsbildungskonferenz?

Bei einer Berufsbildungskonferenz kommen verschiedene Experten zusammen, die sich beruflich mit dem Thema Bildung, darunter auch Erwachsenenbildung, befassen. Diese Experten kommen teilweise aus der Wissenschaft, aus der Politik und aus der Berufspraxis. Die Wissenschaftler schauen sich dabei durch Erhebung von verschiedenen Daten, wie zum Beispiel Umfragen, unterschiedliche Aspekte zum Thema Bildung an. Eine Frage dazu könnte sein, wie die Zahl der Erwachsenen, die einen zweiten Bildungsweg eingeschlagen haben, in den letzten zwei Jahrzehnten sich entwickelt hat oder wie sich die Bildungschancen für Immigranten entwickelt haben. Die Experten aus der Berufsbildung, das können die Firmenchefs, aber auch die Ausbilder in einem Betrieb oder auch schulische Bildungseinrichtungen sein, haben die praktische Erfahrung dazu. Sie können sich dazu äußern, wie viele ihrer Angestellten freiwillig eine interne oder externe Weiterbildungsmaßnahme absolviert haben, wie sich die Zahl der Auszubildenden in bestimmten Berufszweigen entwickelt hat und wie die Lage für Immigranten aussieht. Die schulischen Einrichtungen, z.B. Abendgymnasien, Universitäten oder Fernschulen, können ebenfalls dazu Angaben machen, wie viele Erwachsene berufsbegleitend eine Weiterbildung gemacht haben. Die Wissenschaftler und die Experten aus der Berufspraxis kommen mit Beauftragten aus der Bildungspolitik zusammen und tauschen sich über ihre Ergebnisse und Erfahrungen aus. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage, wie gut die Bildungsmöglichkeiten für Personen aus verschiedenen sozialen Umfeldern aussehen und welche Maßnahmen eingeleitet werden können, um den Zugang zu mehr Bildung zu erleichtern. Dabei werden Fortschritte, aber auch Schwierigkeiten besprochen, mit dem Ziel, eine funktionierende Strategie zu entwickeln.

Was ist die BBFK und wie läuft Sie ab?

Die Österreichische Berufsbildungskonferenz ist eine wissenschaftliche Konferenz, die sich mit der Erforschung verschiedener berufsbildender Fragestellungen auseinandersetzt und geleitet wird das Ganze Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Wissenschaftler/innen aus universitärer und außeruniversitärer Forschung, bildungspolitische Entscheidungsträger/innen und Expert/innen aus der Bildungspraxis miteinander zu vernetzten. Falls Sie an der nächsten Konferenz teilnehmen möchten oder Fragen haben, können Sie der Sektion eine Email an die Emailadresse info@bbfk.at schreiben. An der Konferenz nehmen unterschiedliche Partner, wie z.B. das Bundesinstitut für Berufsbildung, die Universität Innsbruck, die Humboldt-Universität zu Berlin, das Land Kärnten, das Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung und weiteren Partner teil. Gemeinsam erörtern sie die verschiedenen Aspekte der Berufsbildung und der Bildungsförderung im österreichischen Raum und versuchen für unterschiedliche Herausforderungen passende Lösungen zu finden.
Die erste Konferenz fand am 3. und 4. Juli 2008 in Steyer statt. Seitdem kommen die Experten im Rhythmus von zwei Jahren zusammen, um sich über den jeweiligen Forschungsstand rund um Berufs-und Erwachsenenbildung auszutauschen. Dabei steht bei jeder Konferenz ein anderes Thema bzw. eine andere Fragestellung im Mittelpunkt. Zu den vergangenen Konferenzen finden sich auf der Homepage leider keine Angaben zu den besprochenen Themen. Die BBFK 2020 wurde aufgrund der Covid-Pandemie auf den Zeitraum vom 08. bis 09. Juli 2021 verschoben und fand dieses Mal online statt. Insgesamt waren 240 Teilnehmer/innen angemeldet und die große Frage der Konferenz lautete „Wie wollen wir arbeiten?“. Es ging dabei um die Frage, wie die Arbeit mit neuer künstlicher Intelligenz im Zeitalter der Digitalisierung ablaufen könnte und welche Auswirkungen die rasanten Entwicklungen auf Eltern, Ausbilder/innen, Lehrkräfte und Interessierte an Bildungsmaßnahmen haben könnten und schon haben. Im Mittelpunkt standen zwei Keynotes, die auf beide Tage verteilt wurden. Für jedes Keyword war jeweils ein/e Professor/in verantwortlich, der das Thema vorgestellt und geleitet hat. Das Programm behandelte insgesamt 30 Papers der verschiedenen Partner, zudem gab es Diskussionsforen und es wurde der Berufsbildungsforschungspreis verliehen. Dieser Preis wurde vom Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgeschrieben und wird bei jeder Konferenz einmal verliehen. Ziel des Preises ist es, Nachwuchswissenschaftler/innen zu ehren und ihnen für hervorragende Leistung Anerkennung zu geben. Es geht dabei um das Anliegen, für eine Stimulierung der Berufsbildungs­forschungs­landschaft im deutschsprachigen Raum durch Förderung des wissenschaftlichen Nach­wuchses zu sorgen. Wichtig dabei ist, dass die Wissenschaftler noch nicht habilitiert haben oder im Dienstverhältnis als Universitätsprofessor/in stehen und auch keine Lebenszeitprofessur oder vergleich­bare Position innehaben. Eine Altersgrenze für die Teilnahme gibt es jedoch nicht. Die eingereichten Arbeiten müssen einen fundierten Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufsbildungsforschung leisten.
Falls Sie zu einer Expertengruppe im Bereich Bildung und/oder Erwachsenenbildung gehören und nun großes Interesse haben, an der nächsten Konferenz teilzunehmen und als Nachwuschswissenschaftler/in vielleicht sogar Interesse haben, den nächsten Berufsbildungsforschungspreis abzuräumen, sollten Sie sich den 07. und 08. Juli 2022 in Ihrem Kalender eintragen, denn da findet die achte Konferenz statt. Wenn die Corona-Pandemie bis dahin gut kontrolliert werden kann, soll die Konferenz wieder in Präsenz an der Universität Klagenfurt stattfinden. Ihr Paper können Sie dann ab dem Herbst 2021 einreichen, genaue Informationen dazu folgen auf der Homepage der BBFK, die Sie unter www.bbfk.at erreichen. Bei Interesse raten wir Ihnen, sich für den Newsletter unter https://www.bbfk.at/infoletter-bestellen anzumelden, damit Sie keine Informationen verpassen.

Fazit

Dieser Ratgeber hat Ihnen einen Überblick darüber gegeben, was eine Berufsbildungskonferenz ist und was Sie bei der Österreichischen Berufsbildungskonferenz erwarten können. Die Berufsbildungskonferenz ist dann für Sie interessant, wenn Sie aus Österreich kommen und im Bereich des Bildungssektors, als Wissenschaftler/in, als politischer Experte oder als Vertreter eines Ausbildungsbetriebes oder einer Bildungseinrichtung tätig sind und Sie sich von Herzen mit der Frage befassen, wie die Hürden zum Zugang zu mehr Bildung, besonders durch die Herausforderungen des digitalen Wandels, gesenkt werden können. Sie sollten dazu bereit sein, sich mit Experten aus unterschiedlichen Einrichtungen und mit verschiedenen Ansichten auszutauschen und gleichzeitig selber einen wertvollen Beitrag zu diesem Thema leisten. Bei dieser Konferenz geht es darum, sich gegenseitig zuzuhören, aber auch Vorschläge zu Verbesserungen zu machen und auch Kritik zu äußern. Das Ziel ist es, für verschiedene Herausforderungen in der Bildungslandschaft passende Strategien und Lösungen im deutschsprachigen Raum, vor allem in Österreich, zu schaffen und Wissenschaft und Wirtschaft miteinander zu verbinden.